Samstag, 31. März 2007

Samstag, 24. März 2007

Himmel und Hoelle

Habe vor ein paar Tagen auf der Strasse einen Flyer der Memorial Babtist Church bekommen - auf der Vorderseite die amerikanische Flagge und ein Adler und auf der Rueckseite die Anleitung zur Erloesung. Ich dachte nicht, dass es auch so einfach gehen kann, in den Himmel zu kommen.
Dort heisst es:
"Would you like to have your sins forgiven and have a home in heaven when you die? It is very easy to be saved. Why not call upon the Lord right now and be saved? If you pray this sample prayer from your heart, God will hear you and save your soul. Please let Christ make you free today!
--- Lord Jesus, I know I'm a sinner and that you died and rose from the dead for me. Please forgive me from my sin and take me to heaven when I die. Thank you! AMEN ---"
Ist doch toll, wenn es so einfach ist - einfach das Gebet aufsagen und schon bekommt man ein home in heaven. Bei den anderen Kirchen ist das irgendwie komplizierter. Und wenn Gott wirklich will, dass ich einmal dieses eine Gebet aufsage, warum soll ich ihm diesen kleinen Gefallen nicht tun. Tut ja niemandem weh. Meine Empfehlung: Man kann ja beim Aufsagen des Gebets gleichzeitig noch was anderes machen, zum Beispiel sich selbst befriedigen oder so. Dann klingt der erste Teil ("I know I'm a sinner") gleich viel authentischer und fuer den (zumindest aus meiner Perspektive) sehr wahrscheinlichen Fall, dass diese Babtisten doch nicht recht haben, hat man zumindest noch irgendwas sinnvolles gemacht in der Zeit.

Donnerstag, 22. März 2007

was ich alles noch studieren muss

Teil 1: Kunstgeschichte

Gestern Guggenheim Museum, heute Metropolitan Museum of Arts. Habe in den letzten beiden Tagen Kust aus mehreren Jahrtausenden gesehen. Jetzt waere es schoen das ganze historisch, technisch und kuenstlerisch einzuordnen um auch ueber das Gesehene reden zu koennen - beispielsweise wenn wir mal wieder Besuch von Hochbegabten haben.


Ansonsten: Seit gestern 8.07 am ist hier offiziell Fruehling, seit heute mittag auch gefuehlter Fruehling. Der Schnee schmilzt, an der Strasse wird Eis verkauft und B-Boys tanzen auf dem Gehweg. Yeah.

Dienstag, 20. März 2007

Fototapete Typ L - zum Ausdrucken bitte hier klicken

Die neue Alternative

Wir haben alle ein schlechtes Gewissen, immer mehr. Sonst würden Bio-Produkte, neuer Regionalismus und ganzheitliche Lebenskunst wohl kaum so boomen. Sie tun es aber. Ernährung ist ein Thema wie nie zuvor, allgegenwärtig. Deutschland – eine Bio-Nation, die nach wie vor das Land in Europa ist, in dem am wenigsten Geld für Waren des täglichen Bedarfs ausgegeben und am meisten Fleisch und Bier konsumiert wird.
Und mittlerweile gibt es für die, die auf all dies abfahren, sogar einen Marketingbegriff: LOHAS (Life of Health and Sustainability), die Gewissensberuhigten. Im Prinzip entstand diese „Bewegung“ bereits vor über 80 Jahren, als Abkömmling der Lebensreform um der fortschreitenden Modernisierung der Welt antipodisch gegenüber zu stehen. Der Mensch, ein gesundes Leben und naturnahe ganzheitliche Lebensweise standen im Mittelpunkt, von Esoterik umsäumt. Der Boden war also bereitet. Jedoch hat sich einiges geändert seitdem. Kurz war die Freude, lang die Wirkung. Heute: capitalism practise responsibility!

Das, was mensch besonders in Berlin beobachten kann und wovon wir Stadtkinder auch nicht ganz frei sind, ist das erkaufte Gutmenschentum. Wer schmeißt sich nicht auch mal ein paar Bio-Eier in den Einkaufskorb oder holt seinen Coffee2Go im 3.Welt-Laden nebenan? In den USA beträgt der Marktanteil der LOHAS satte 30%. Und bei uns werden es mittlerweile noch mehr sein! Natürlich wird bei diesem ganzheitlichen Konzept auch anthroposophischer Glaube mitbezahlt. Wie wär´s mit innere Balance durch NLP, oder gern den Versuch durch Taketina-Rhythmuspädagogik und Energieresonanztheater die neue Mitte zu finden – natürlich immer mit Hirsekleie aufs Vollkornbrot. Nee dann doch lieber die Bio-Produkte vom Discounter um die Ecke? Hm der macht aber die Naturkostläden kaputt, mit ihrem Tante-Emma-Schick und Birkenstock-Flair – es tobt ja schließlich auch im Bio-Sektor der Kampf um Marktstellung und Glaubensfragen, aber dafür riechen die Produkte wenigstens nicht. Aber auch in der vermeintlich heilen BIO-Welt gibt es Probleme. Es gibt eine kaum mehr überschaubare Anzahl von Gütesiegeln, die alle unterschiedliche Grenzwerte deklarieren. So dürfen nämlich ökologische Erzeugnisse einiger Hersteller auch Pyrethrine enthalten, berührungssensible Nervengifte gegen Insekten, und Menschen. Was soll´s – kaufe ich halt beim nächsten Mal die Demeter-Mondschein-Äpfel zum dreifachen Preis, von wegen Energie. Übrigens laut Demeter-Aussage kann man als Bio-Bauer sogar klimawandelbedingte Trockenheit kompensieren. Nun endlich kann die Überproduktion der ökologisch erzeugten Lebensmittel beim Kunden abgesetzt werden!

Hier ist wieder die Community gefragt, und was sagt die:
Mutter zum Sohne: „ Wat hab ick dir jesacht, Regio? Du sollst nüscht Ausländischet essn!

Herzlichst euer GastBlogger von und zu Brus

Montag, 19. März 2007

blogschokolade

um mich dieses ins unermessliche wachsenden berges des psychischen druckes, der auf meinen verkrampften schultern lastet, zu entledigen, versuche auch ich mich nun hier im halbbesitz meiner geistigen kräfte an einem post.
nach einem sinnlos vergeudeten fernsehabend und der unbedachten eliminierung von haselnussschokolade, trauer ich dem sonntag nach, der doch so viel bombastischer hätte ausfallen können.
nehmen wir uns doch ein beispiel an unserem jochen, der unermüdlich durch die häuserschluchten new yorks streift, über meterhohe schneematschhalden galoppierend und die rauhe realität des ami-seins zu verstehen versuchend, ausgerüstet mit nicht mehr als einem mittelgroßen campingrucksäcklein voller löchriger habseeligkeiten parfümiert mit dem odeur eines sich hingebenden reisenden. unterdessen sitze ich hier und frage mich, ach eigentlich frag ich mich gar nichts. zu verstrickt ist meine einfachheit.
ich muss hier schließen und meine trostlosigkeit ein, und zwar in eine stabile kiste, festverschnürt. nächsten winter kann ich sie vielleicht wieder gebrauchen.
gute nacht.

Sonntag, 18. März 2007

OLD

"OLD ist always 15 years older than I am" stand gestern in der Knitting Factory auf dem T-Shirt des Gitarristen von Appleseed Cast. Am Anfang sagte er, dass er Geburtstag habe und waehrend des Konzerts musste er dann mehrfach betonen wie unwohl ihm dabei sei aelter zu werden bzw. schon so alt zu sein. Irgendwie kenne ich das Gefuehl mittlerweile auch, obwohl ich wahrscheinlich noch nicht so alt bin wie er. Am Eingang war ich vorher sogar froh nicht mehr ganz so jung zu sein. Alle mussten ihren Ausweis vorzeigen und alle ab 21 bekamen ein 21+Baendchen, das zum Alkoholtrinken berechtigt. Das nennt man dann wohl die "Gnade der fruehen Geburt".
Woran muss ich jetzt noch denken? Ich muss noch einen ausfuehrlicheren Konzertbericht fuer "drink Entire!" (wie ich das jetzt per html verlinke habe ich schon wieder vergessen - hm, und die Adresse habe ich auch vergessen - naja, einfach unter der www.myspace.com/drink_entire nachschauen und abwarten) schreiben und nachdem ich heute durchs East Village spaziert bin ist demnaechst unbedingt ein Blogeintrag zum Thema Gentrifizierung faellig (ihr koennt ja alle schonmal zu dem Thema recherchieren, damit wir hier dann einen Diskurs auf hoechstem Niveau fuehren koennen).

Samstag, 17. März 2007

Leute die in fremdsprachigen Posts zeigen wie cosmopolitisch sie sind sind eigentlich doof.

Während unser Lielblingsjochen in New York sich den Po (Arsch wäre zu derb gewesen) abfriert scheint hier wie imma die Sonne. Ein guter Grund sich nich von hier wegzubewegen dacht ich mir und hab dies zum Anlass genommen mir ein paar Aporien zum Thema Kieztreue durchn Kopp gehen zu lassen.
Wenn mensch, so wie ich, seinen Kiez (F-hain) nur maximal einmal die Woche zum weggehen verlässt, spricht das dann für das Viertel oder gegen den Bewohner desselben? Oder beides? Ist es tendenziell heimattreu-faschistisch nur noch in Etablissiments zu verkehren, die nicht weiter als 10 Minuten entfernt sind, oder einfach nur faul? Wobei man natürlich pekuniäre Motive nicht einfach beiseite wischen sollte, denn 10 Cent Unterschied beim Bierpreis können am Ende des Abends schon wieder über die Anzahl der Brötchen am Morgen entscheiden.
Wenn man sich diese Fragen auch schon gestellt hat wird man meine Aufregung verstehen, da es heute Abend heisst: Ab nach X-Berg (Bezirke mit Bindestrichakronymen zu bezeichnen lässt diese gleich viel kultiger ausschauen). Das bedeutet für mich ca. 25min Weg, benutzen der U-Bahn mit der damit verbundenen Wartezeit, ca. 20-30 Prozent Bierpreiserhöhung und verzweifelt inna fremden Kneipe nach dem Klo suchen.
Zu hause isses doch am Schönsten! Gruß nach Gotham City

Freitag, 16. März 2007

Winter in New York

Die 5th Avenue ist geschmueckt fuer den St. Patricks Day morgen und Schnee und Hagelkoerner fliegen durch die Haeuserschluchten zwischen den Wolkenkratzern. Wenn es nicht so ungemuetlich waere, waere es fast romantisch. Nach einem kurzen Spaziergang bleibt mir nichts anderes uebrig als mich aufzuwaermen. Also stehe ich in einem AppleStore am Laptop. Die Musik ist gut und um mich herum stehen etwa 50 andere Touristen an 50 anderen Laptops. So wird ein Computergeschaeft zum Treffpunkt fuer durch den Schnee von den Strassen vertriebene Menschen. Was soll man in New York im Winter auch sonst machen? Hm - vielleicht gehe ich nachher noch ins MoMA - schliesslich ist das Freitag in den letzten vier Stunden for free, aber dann werden mir die ganzen Touristen, die hier mit mir an den Computern stehen, sicherlich wieder beim Anstehen in der Schlange begegnen...

ps.: Schon mehrmals ist Polizei oder Feuerwehr mit Sirene an mir vorbei gefahren, Spider Man habe ich aber noch nicht gesehen. Der knutscht bestimmt wieder nur mit Kirsten Dunst.

Donnerstag, 15. März 2007

Do you want to see the world?

The Kooks via aircraft-headphone-soundsystem in my ear over the atlantic ocean on my way to the "Stadt mit Loch". Now I'm walking through the streets smiling, had my first lunch in front of New York Stock Exchange and I feel like beeing some years younger having my first girlfriend. So exciting, so much to discover, so much to explore...

Donnerstag, 8. März 2007

Graswurzel-Journalismus in der Tradition des Herstellens von Gegenöffentlichkeit

"Manche sehen im Aufkommen von Weblogs und deren starker Verbreitung insbesondere in den USA eine neue Form von Graswurzel-Journalismus, die in Europa leicht in die Tradition des Herstellens von Gegenöffentlichkeit gestellt werden kann." heißt es bei Wikipedia. Zu den Begriffen Graswurzel-Journalismus und Gegenöffentlichkeit finden sich dann Formulierungen wie: "partizipativer Journalismus", "friedensfördernder Journalismus" und "Gegenöffentlichkeit beschreibt Medien und Methoden, um Informationen, die in den Massenmedien bewusst oder unbewusst verschwiegen werden, publik zu machen. "

Sehr gut, jetzt fehlen nur noch die zündenden Ideen, dann kann es losgehen mit der Gegenöffentlichkeit. Eine Frage bleibt jedoch auch noch offen: Falle ich mit diesem Verständnis vom Bloggen unter das neue Telemediengesetz?

Dienstag, 6. März 2007

Billig

Bei Lidl gibts jetz Fiberglasastscheren und Akkugrasundstrauchscherensets im Angebot. Nix wie hin!

Montag, 5. März 2007

Impressionen



Kopi15 hat nen Blog!

und um die diskursive Qualität des Selben zu sichern, wurde soeben ein Hasen-Bär geopfert! Selbiger wurde uns von Hendrik aus Halle, möge Gott sich seiner erbarmen, gebracht, auf das wir mit ihm verfahren, wie wir es für richtig halten. Justament hielten wir es für angemessen, diese Kreatur Satans, dieses Hybrid aus Ursus und Lepus der ewigen Verdammnis zu übergeben.
Auf Pilatus Spuhren wandelnd, zimmerten wir ein Kreuz und nachdem auch die letzten Proteste und das letzte Wehklagen verstummt waren, wurde der Delinquent durch zwei geziehlte Stahlspitzen für immer an den Ort seiner Bestimmung gekettet. Zu Ehren des Hasen-Bären sei noch erwähnt, dass er dabei keinen Laut von sich gab, was manch einer als Bestätigung seiner satanischen Bessenheit zu werten versucht sein könnte.
Wenn euch nun, liebe Brüder und Schwestern, der Anblick des gekreuzigten Hasen-Bären in der photographischen Abbildung nicht genügt und es euch gelüstet ihm einmal übers haarige Haupt zu fahren, dann seit ihr bei uns herzlichst willkommen. Beachtet bitte, dass wir aufgrund der Materialkosten (Holz, Nägel) einen kleine Spende beim Eintritt in unsere bescheidene Hütte erwarten. Räucherstäbchen und Kerzen können bei uns gegen einen kleinen Obolus erstanden werden. Die Planungen für einen Altar laufen bereits.

(Überlegungen die Opferung des Hasen-Bären als Kunstperformance auf dem PotsdamerPlatz zu inzenieren wurden aufgrund von befürchteten Ausschreitungen von Seiten der Jesus-Freaks verworfen)